Geschlossene Schneedecke im Hirschgarten, dazu Sonnenschein, das ist ideal für einen Spaziergang um die Mittagszeit. Auch den Vögeln scheint dieser herrliche Wintertag zu passen: Die ersten Kohlmeisen rufen schon, ihr Läuten lässt an Frühling denken. Blaumeisen fliegen aufgeregt rufend zwischen den Büschen und Bäumen umher. Stieglitze singen hoch in den nackten Baumwipfeln ihr leises, aber aufwendiges Lied. Neben dem Damwildgehege hat sich ein Schwarm Erlenzeisige niedergelassen. Wenn sonst im Winter nur ihre leicht wehmütigen Rufe zu vernehmen sind, so lassen sie sich heute von der Sonne zu ersten Gesängen animieren.
Die vielen Kleiber scheint Frost und Schnee sowieso nicht zu stören, ihre Pfiffe, oft im morsenden Stakkato, sind schon seit Wochen zu hören. Zwei Buntsprechte jagen sich mit lautem Gickern. Und zum ersten Mal in diesem Jahr kann ich den vollen Gesang des Gartenbaumläufers vernehmen. Dazu kommt das leise Ziehen eines Wintergoldhähnchens, der kleine Vogel ist so nah, dass er mit blossem Auge gut zu erkennen ist. Die Botschaft all der Gesänge ist klar für mich: Es wird nicht mehr lange dauern, dann kommen die ersten Lerchen, Kiebitze und Stare aus ihren Überwinterungsquartieren zurück.